top of page

{Kommunalwahl 2014}

Frage 1

Das Volksbad besteht aus drei ehemaligen Schwimmhallen. Wie könnte Ihrer Meinung eine Nutzung aussehen?

 

Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, SPD, Spitzenkandidat

Das Gebäude war ein Schwimmbad und ist für diese Nassnutzung konzipiert worden. Deshalb wäre eine (zumindest teilweise) Nassnutzung immer einer Trockennutzung vorzuziehen, weil eine solche „Zweckentfremdung“ dem Grundcharakter dieses Gebäudes widerspricht.

Die entscheidende Frage ist aber weniger, wie eine Nutzung aussehen könnte sondern vielmehr, wie eine dem Gebäude angemessene Nutzung dauerhaft wirtschaftlich gesichert werden kann. Sanierungskosten in Höhe von 30 bis 40 Mio. € lassen sich – und das haben wir in den letzten Jahren mehrfach geprüft – selbst bei einer sehr hoch gegriffenen Besucherzahl von 300.000 pro Jahr – mit dem Bad nicht annähernd erwirtschaften. 

Die Stadt Nürnberg war in der Vergangenheit bereit, bei einer sinnvollen Nutzung und einem tragfähigen wirtschaftlichen Konzept einen (einmaligen) finanziellen Beitrag zur Sanierung des Volksbades zu leisten. Zuletzt hatte der Stadtrat einen Zuschuss von  5 Mio. € angeboten, um dieses besondere Baudenkmal zu erhalten. Dauerhaft ein jährliches Defizit in Milionenhöhe zu decken oder einmalig über 20 Mio. € an Steuermitteln in ein Wellnessbad zu investieren, ist angesichts der anstehenden Investitionen und Schulen und Kinderbetreuung nicht zu verantworten. 

 

Stefan Kick, 42, Tischtennisspieler, Die Guten, Listenplatz 11

Ich neige dazu, historische Gebäude  zu ihrem Ursprungszweck zu nutzen. Bei Burgen mag das schwierig sein, bei Bädern halte ich das für möglich. Es geht mir nicht ein, dass Budapest tausende Touristen mit Jugendstilbädern anzieht und Nürnberg seines verfallen lassen muss; durch relativ kleine Umbauten könnte eine Jugendstil-Bäderlandschaft entstehen, ein Wellnessbad in ausnahmsweise ästhetischer Umgebung. Dem Südstadtbad täte das nicht weh, da es eher Eltern mit Kindern anzieht.

Ansonsten würden wir GUTEN das Volksbad gerne als Sitzfußballarena einrichten; ist ja eh wurscht was mit dem Volksbad passiert, wenn es demnächst einfällt.

 

Prof. Dr. Hartmut Beck, Stadtrat, Freie Wähler

Nachdem über Jahre hinweg Stadtrat und Verwaltung alle möglichen Initiativen und Projekte verfolgt haben, um den Badebetrieb wieder aufzunehmen, bin ich skeptisch, ob sich schnell ein Investor findet, der geschätzte 40 Mio € ausgeben will. Gleichwohl sollte man alle Möglichkeiten prüfen.

 

Marion Padua, Stadträtin, Linke Liste, OB-Kandidatin

Das Volksbad gehört den NürnbergerInnen und darf nicht verkauft/privatisiert werden. Die optimale Nutzung: Als Schwimmhalle(n), wenigstens in Teilen, für Schulklassen. Denen fehlen in Nürnberg die Möglichkeiten, schwimmen zu lernen.

 

Achim Mletzko, Fraktionsvorsitzender, Bündnis 90/ Die Grünen, OB-Kandidat

Nach dem gestrigen Tutorium in der Mitgliederversammlung von B90/GRÜNE (und obwohl ich seit gefühlten 40 Jahren nicht mehr im Volksbad war) muss man zu der festen Überzeugung kommen, dass eine erneute Nassnutzung natürlich die beste aller möglichen Welten wäre. Energetisch saniert, auf dem modernsten Stand der Technik: das wird sicher eine Stange Geld kosten. Insofern ist das "Ausschau-Halten" nach potenziellen Partnern erste Pflicht. Am Schönsten wäre sicher: Eine Nassnutzung/Wellness/Saunalandschaft mit großzügigen Öffnungszeiten.....

 

Elke Leo, Stadträtin, Bündnis 90/ Die Grünen, Listenplatz 1

Wieder ein Schwimmbad in diesem wunderschönen Gebäude wäre für mich die erste Wahl und die "schönste" Lösung. Nachdem wie eh zu wenig Schwimmflächen für den Schwimmunterricht für die Schulen haben, wäre das auch die sinnvollste Lösung.

Aber es steht und fällt natürlich mit der Finanzierung. Eine Sanierung des Gebäudes, auch unter dem Aspekt energetische Sanierung und Betrieb, ist natürlich eine enorme Investition. 

Die Suche nach einem entsprechenden Investor ist sicher nicht einfach, aber sie sollte offensiv angegangen werden.

 

Günther Albrecht,  Bündnis 90/ Die Grünen, Listenplatz 4

Zuallererst sollten Schwimmhallen auch zum schwimmen genutzt werden!

Nürnberg hat nicht genug Hallenbäder für den Schulschwimmsport und im Westen gibt es überhaupt keines. Wenn alle, die die Schließung des Volksbades in den letzten 2o Jahren bedauert haben dort schwimmen würden, wäre es sicher auch gut besucht.

 

Britta Walthelm,  Bündnis 90/ Die Grünen, Listenplatz 5

Die Ideallösung wäre aus meiner Sicht dass das „Volksbad“ wieder seinem Namen gerecht wird und ein Bad für alle Nürnbergerinnen und Nürnberger wird.

Ich kann mir aber auch vielfältige andere Nutzungen vorstellen, z.B. auch verschiedene Nutzungen in unterschiedlichen Teilbereichen (z.B. Kombination Schwimmbad, Kultur- und Begegnungszentrum). Wichtig wäre mir in jedem Fall, dass das Haus möglichst offen für die NürnbergerInnen zugänglich ist.

 

Christine Alberternst,  FDP, OB-Kandidatin

Nachdem über Jahre hinweg Stadtrat und Verwaltung alle möglichen Initiativen und Projekte verfolgt haben, um den Badebetrieb wieder aufzunehmen, bin ich skeptisch, ob sich schnell ein Investor findet, der geschätzte 40 Mio € ausgeben will. Gleichwohl sollte man weiterhin alle Möglichkeiten prüfen.

 

Thomas Schrollinger, ÖDP, OB-Kandidat

In jedem Fall sollte eine Nassnutzung angestrebt werden. Das Ambiente des Jugendstilbaus hätte damit ein Alleinstellungsmerkmal in der Nürnberger Bäderlandschaft. Sollte es aus wirtschaftlichen Gründen notwendig sein, wäre auch ein Kombination aus Schwimmbad, Saunalandschaft und kultureller Nutzung (z.B. Veranstaltungsräume für Ausstellungen, Musikveranstaltungen etc.) vorstellbar.

 

SPD, Stadtratsfraktion

Das Volksbad ist als Schwimmbad gebaut und damit wäre eigentlich die Nassnutzung die Lösung, die seinem ursprpünglichn Charakter gerecht werden würde. Eine "Trockennutzung" widerspricht dem eigentlichen Charakter des Gebäudes. 

Gleichzeitig besteht die entscheidende Frage darin, das Gebäude wirschaftlich mit einer passenden Nutzung abzusichern. Dies ist bei einer Schwimmbadnutzung derzeit leider nicht absehbar.Leider ist die Stadt nicht in der Lage, auf Dauer ein jährliches Defizit zu decken.

bottom of page